Desinfektion einer Wasserenthärtungsanlage

Um ein Bakterien- und Pilzwachstum im Trinkwasser zu vermeiden muss jede Wasserenthärtungsanlage auf lange Sicht mit chlorhaltigen Mitteln desinfiziert werden. Egal wie man den Wasserenthärter desinfizieren möchte – es geschieht immer mit Chlor! Bereits in vielen europäischen Ländern ist eine automatische Chlorierung der Anlage von Gesetzes wegen her erforderlich, doch nicht in allen. In Deutschland ist es so, dass Enthärtungsanlagen mit einem DVGW-Prüfzeichen eine Desinfektionseinrichtung integriert haben, denn dies ist ein Prüfkriterium der DVGW. Ohne eine Desinfektionseinrichtung erhält keine Anlage ein DVGW-Prüfzeichen!

Zuerst einmal soll der Vorgang der Chlorierung näher betrachtet werden. Der Vorgang der Chlorierung wird generell als „Chlorieren“ bezeichnet. Dabei wird das Element Chlor in unserem Fall in die Salzlake, die sich in der Wasserenthärtungsanlage befindet, überführt. Viele werden sich nun fragen – warum nimmt man ausgerechnet Chlor? Zum einen ist die Handhabung von Chlor um einiges unkomplizierter als die vieler anderer Desinfektionsmittel und zum anderen ist die Desinfizierung mit Chlor sehr einfach!

Ist Chlor denn nicht gefährlich für den menschlichen Organismus? Jeder war wohl schon mal in einem Schwimmbad und hat unfreiwillig etwas Wasser aus dem Schwimmbecken verschluckt und doch leben noch alle. Denn kurzzeitiger Verzehr von Chlorhaltigem Wasser ist aus medizinischer Sicht nicht gefährlich – die Dosis macht bekannter Weise das Gift! Natürlich ist Chlor für den menschlichen Körper generell nicht gesundheitsfördernd – so weisen es zumindest Studien auf.

In Deutschland setzen seit 1998 noch heute viele Wasseraufbereitungsanlagen und Wasserwerke auf Chlordioxid zur Bekämpfung von Bakterien, Keimen und Viren im Trinkwasser!

 

 

Wieso kann eine Wasserenthärtungsanlage verkeimen?

Der Ionentauscher im inneren der Anlage arbeitet mit einem Ionentauscherharz der den Keimen, Viren und Bakterien aufgrund seiner Beschaffenheit einen Nährboden bietet. Jedoch können sich die Keime nur vermehren, wenn die Anlage längere Zeit nicht genutzt wird. Demnach verhindert eine regelmäßige Nutzung der Enthärtungsanlage das Verkeimen!

 

 

Welche Umstände begünstigen eine Verkeimung?

  • Warme Temperaturen – eine Enthärtungsanlage sollte im besten Fall immer im Keller stehen, denn Bakterien & Co mögen es gerne warm.
  • Wasserstillstand – Wenn längere Zeit niemand Zuhause ist und das Wasser in den Leitungen und in der Enthärtungsanlage steht.

 

 

Wie funktioniert die Desinfektion einer Weichwasseranlage?

Im normalen Betrieb wird der Ionentauscher alle 2-5 Tage mit der Salzsole gespült, wodurch wiederum der Tauscherharz (befindet sich im Ionentauscher) desinfiziert wird!

 

 

Desinfektion mit einer Chlordioxid-Tablette

Besitzt die Wasserenthärtungsanlage keine zusätzliche Desinfektionseinrichtung, dann ist diese Art der Desinfektion die günstigere Option. Alternativ kann auch nachträglich, also auch in eine bereits bestehende Anlage, eine Desinfektionseinrichtung verbaut werden. Diese sind im Internet ab ca. 200 Euro käuflich zu erwerben!

Der genaue Vorgang zur Desinfektion der Enthärtungsanlage mit einer Chlordioxid-Tablette ist in der jeweiligen Betriebsanleitung nachzulesen – Schritt für Schritt Anleitungen! Ebenso ist dort in der Regel ein vorgeschlagener Intervall zur Desinfektion zu finden.

 

 

Desinfektion über eine Desinfektionseinrichtung

Moderne Wasserenthärtungsanlagen besitzen eine Desinfektionseinrichtung die die Anlage zwangsweise in einem vorgegebenen Intervall desinfiziert. Der Prozess läuft, wenn er einmal eingestellt ist, voll automatisch ab.